DIE ANDERE HEIMAT

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Das Drama DIE ANDERE HEIMAT – CHRONIK EINER SEHNSUCHT begibt sich erneut auf eine authentische und stimmungsvolle Spurensuche in die Vergangenheit eines kleinen Dorfs im Hunsrück. Gleichzeitig ist es jedoch auch eine Auswanderer-Geschichte, die universell ist und somit bzw. selbst heute ihre Gültigkeit besitzt.

Inhalt

DIE ANDERE HEIMAT

Hauptort des Geschehens ist erneut die fiktive Gemeinde Schabbach. Die TV-Teile HEIMAT – EINE DEUTSCHE CHRONIK (1984), DIE ZWEITE HEIMAT – CHRONIK DER JUGEND (1992) und HEIMAT 3 – CHRONIK DER ZEITENWENDE (2004), die dem Kinofilm DIE ANDERE HEIMAT – CHRONIK EINER SEHNSUCHT vorangegangen sind, zählen bis dato zu den absoluten „Straßenfegern“ der deutschen TV-Geschichte.

Obwohl ich in Leipzig geboren wurde und den Hundsrück nur über die Serie kennengelernt habe, faszinierte mich die von Edgar Reitz grandios in Szene gesetzte Geschichte dieser Region – bereits damals. Die Trilogie HEIMAT zählt somit für mich zu den bedeutendsten Werken des deutschen Films und ich freue mich außerordentlich auf dieses Kinoprojekt, das ab dem 3. Oktober 2013 auf der großen Leinwand zu sehen sein wird.

DIE ANDERE HEIMAT – CHRONIK EINER SEHNSUCHT

Der Hunsrück in der Mitte des 19. Jahrhunderts: Eine Zeit, in der die Lebensumstände die Menschen vor gravierende Entscheidungen stellen: Sollen sie ihre Heimat für immer verlassen oder bleiben. Die Sehnsucht nach Freiheit und einer unbegrenzten Zukunft lässt schließlich alle Zweifel und Ängste überwinden und sie wagen ein Abenteuer in der Hoffnung, neues Lebensglück in der Fremde zu finden.

Foto Concorde Film

Gedreht wurde der Film DIE ANDERE HEIMAT – CHRONIK EINER SEHNSUCHT nur an Originalschauplätzen, welche das Produktionsteam getreu ins Jahr 1842 zurückverwandelt hat. Die Bewohner der Hunsrückdörfer beteiligen sich zudem mit vielen persönlichen Erinnerungsstücken aus dieser Zeit an der Ausstattung des Films. Und – sie sind auch in vielen Rollen zu sehen. Die Kamera führte, wie schon in der TV-HEIMAT-TRILOGIE, der vielfach ausgezeichnete Kameramann Gernot Roll. Ausstattung und Szenenbild leitete Toni Gerg. Für das Kostümbild zeichnete Esther Amuser verantwortlich.

CHRONIK EINER SEHNSUCHT, Filmkritik

Das Werk erhielt bereits das Prädikat und die Auszeichnung „Besonders Wertvoll“. In der Begründung der Jury heisst es: „Durch eine phantastische Bildsprache mit überragend schönen Panoramen der Hunsrücker Landschaft und einer packenden Nähe im Blick auf das Leben der Familie Simon wird der Zuschauer von Beginn an immer intensiver in den Film und das reiche Geschehen gesogen. Ein besonderes Lob verdient die immer stimmige musikalische Begleitung und letztlich die große Leistung der Montage. Trotz der Länge des Films mag man auf kein Bild, keine Szene verzichten! Edgar Reitz ist ein großes episches Werk gelungen, das zeitlos in die Filmgeschichte eingehen wird…“ – und dieser Einschätzung der Jury kann ich mich ebenfalls uneingeschränkt anschließen!

[Ein wunderbar einfühlsamer Familienepos mit berührendem historischen Hintergrund. Hervorragend die Darstellung der geringen Sprachfertigkeit in dieser dörflichen Gesellschaft, beeindruckend die aufkommende Information über den fernen Kontinent und neue Gesellschaftsströmungen, über den die kaum verstehende und mißtrauische Aufnahme dieser Neuheiten.

Angenehm auch der Verzicht auf dramaturgische Effekte und Extreme in der Handlung. Da sind die kleinen Farbeffekte bei der Diskussion um die Farbe Grün und bei den blauen Flachsblüten eine Mini-Highlight.
Ich kann den Film nur empfehlen; Friedemann Korflür, Leser auf FILMKRITIKER.com]

Professor Dr. h.c. Edgar Reitz

Der Filmemacher, Autor und Hochschullehrer Edgar Reitz wurde 1932 geboren und ist im Hundsrück aufgewachsen. Nach seinem Studium der Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaft in München gründete er die EDGAR REITZ FILMPRODUKTIONS GmbH, in der er 1966 mit MAHLZEITEN seinen ersten Spielfilm realisiert. Es folgten weitere Spiel,-Dokumentar- und Experimentalfilme, die international viel Beachtung fanden und auch entsprechend vielfach ausgezeichnet wurden.

Zu seinen wichtigsten Filmen zählen: CARDILLAC, DIE REISE NACH WIEN, SCHNEIDER VON ULM, STUNDE NULL und die weltbekannte HEIMAT-TRILOGIE, die sich aus 31 abendfüllenden Einzelfilmen zu einem Jahrhundert-Epos zusammensetzt. Mit über 54 Stunden Spieldauer zählt diese zu den umfangreichsten erzählerischen Filmwerken der Filmgeschichte und ist zum Genre „Neuer Heimatfilm“ zu rechnen.

DIE ANDERE HEIMAT, Bilder

CHRONIK EINER SEHNSUCHT, Filminhalt

Die Geschichte spielt in den Jahren 1840 bis 1843. Missernten, Hungersnöte und Behördenwillkür sorgten für unendliche Not. Die Auswanderung nach Brasilien war für Tausende die einzige Möglichkeit, dem Elend zu entgehen. Es waren oft die Mutigsten, Tatkräftigsten und Besten, die sich zu diesem Schritt ohne Wiederkehr entschlossen.

Im Mittelpunkt des Films steht Jakob, jüngster Sohn einer Bauern- und Handwerkerfamilie, der sich in die Ferne Brasiliens träumt und eines Tages zusammen mit seiner Freundin auswandern will.

Er liest jedes Buch, was das beinhaltet und dessen er habhaft werden kann. Er studiert die Sprachen der Urwaldindianer, er entwirft Pläne für die romantischsten Abenteuer in den Wäldern Brasiliens und beschreibt seinen Aufbruch aus dem Hunsrück in einem erstaunlichen Tagebuch, das nicht nur seine Geschichte und seine Gedanken wiedergibt, sondern das Lebensbild einer ganzen Zeit.

In den Strudel von Jakobs Träumen werden alle gesogen, die ihm begegnen: Seine von Mühsal und Arbeit geplagten Eltern, sein streitbarer, älterer Bruder Gustav und vor allem das schöne Jettchen, die Tochter eines verarmten Edelsteinschleifers und ihre beste Freundin Florinchen. Was kann es in dieser kargen Bauernwelt schöneres geben, als Jakobs Erzählungen zu folgen und mit ihm Pläne zu schmieden für ein glücklicheres Leben jenseits des Weltmeeres? Die Sehnsucht der jungen Menschen droht immer wieder zu zerbrechen – an der Unwissenheit der Zeit und an Krankheiten; an Tod und Naturkatastrophen, die über das Land hereinbrechen.

Doch sein Vorhaben wird jäh in Frage gestellt, als sein älterer Bruder aus dem Militär zurückkommt und ihm das Schicksal andere Wege weist…

Pressemitteilung

Foto: Kurt Krieger
Foto: Kurt Krieger

Venedig, 30. August 2013: Große Begeisterung am Lido di Venezia für Edgar Reitz‘ großes Filmwerk DIE ANDERE HEIMAT – CHRONIK EINER SEHNSUCHT.

Als gestern Nachmittag die Weltpremiere des Films im voll besetzten Saal angekündigt wurde, gab es schon einen ersten warmherzigen Applaus der Fans für den Regisseur und sein Filmteam. Mit Spannung, Raunen und Lachen begaben sich die Zuschauer während der Vorführung auf eine Zeitreise zurück ins Jahr 1842 und folgten den Träumen von Jakob Simon im Hunsrücker Dorf Schabbach.

Nach zwei Stunden, in einem Moment des kurzen Aktwechsels, machte das Publikum seinen Gefühlen erneut mit einem begeisterten Applaus Luft. Ein nicht enden wollendes Klatschen, das noch andauerte als der Vorhang längst geschlossen war, begleitete den Abspann. Mit Standing Ovations und Bravorufen feierte das Publikum Edgar Reitz und seine Darsteller…

Auch die internationale Kritik überschlägt sich mit Begeisterung für den Film: „Die andere Heimat, überwältigende Sensation auf der Mostra („Le Monde“), „Heimat, die wahre Überraschung der Mostra („Le Figaro“)


Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: Concorde Film, edgar-reitz.de, [Friedemann Korflür]

DIE ANDERE HEIMAT , 8.3 out of 10 based on 39 ratings

9 Kommentare zu DIE ANDERE HEIMAT

  1. hello,
    I am from Brazil, my family emigrated to Brazil from Pünderich in 1846. Im very Happy and anxious to watch this movie.
    I hope you launch a version subtitled in Portuguese in this series.

  2. Alles was ich bis jetzt im Internet über diesen Film gesehen und gelesen habe begeistert mich bereits jetzt.
    Ich hoffe, dass dieser Film auch in unserer kleinen Stadt Meißen (Sachsen) gezeigt wird.

    Ebenso hoffe ich auf die Möglichkeit zum Kauf der DVD zum Film, damit ich meine Heimat-Sammlung komplett habe.

    Ich freue mich auf den Kino-Oktober.

  3. Als Hunsrückerin bin ich tief berührt von den Szenen der Trailer. Ich liebe den Film jetzt schon und freue mich auf den Kino-Start dieses grandiosen Werkes. Danke dafür!

  4. Ik ben ontzettend benieuwd wanneer de Andere Heimat in Nederland in de bioscopen te zien zal zijn en wat ik tot nu toe op Youtube gezien heb heeft diepe indruk op me gemaakt en de Heer Reitz en zijn filmploeg kennende verheug ik me als een grote jongen op deze film ! Eindelijk weer iets echt nieuws !! De groeten uit Amsterdam !

  5. Hallo aus Brasilien

    Ich bin ein Hundsrücker, meine Urverwandten stammen aus diese Region, ich bin schon die 8. Generation in Brasilien, aber noch heute sprechen wir zu Hause nur Hundsrückisch, wir sind sehr stolz darauf zu wissen, dass es ein Film über unser Geschichte in Brasilien gibt und unser Schicksal in Deutschland nicht vergessen ist. Viele sprechen noch Dialekt, der schon mit Portugiesisch vermischt wird, aber stolz sagen sie:“…,mer spreche Hunsrükisch“.

    Ich möchte wissen, wie könnte man an mehr Informationen zu diesem Film bekommen, weil wir erwarten sehr viel von dem Film, der unsere Geschichte zeigt. Wird er auch in Brasilien in die Kinos kommen? Denn ich bin mir sicher, dass viele Hunsrücker in Brasilien diesen Film sehen möchten.

    Schöne Grüssen aus Brasilien

  6. Lieber Herr Hensel Rafael, auch ich freue mich sehr, dass Ihre Nachricht zu diesem Film den Weg über meinen Blog gefunden hat. Ich habe die mail an die Pressestelle des Regisseurs Edgar Reitz weitergeleitet und hoffe, dass bald eine Antwort auf Ihre Fragen eintrifft.

    mit besten Grüßen nach Brasilien
    Jens Klawonn (Redaktion)

  7. Der Film hat mich sehr berührt.Wenn man einmal bedenkt in welchem Wohlstand wir heute leben,dann ist es auch einmal nicht schlecht zu sehen, wie es unsere direkten Vorfahren erlebt haben.

  8. Ein wunderbar einfühlsamer Familienepos mit berührendem historischen Hintergrund. Hervorragend die Darstellung der geringen Sprachfertigkeit in dieser dörflichen Gesellschaft, beeindruckend die aufkommende Information über den fernen Kontinent und neue Gesellschaftsströmungen, über den die kaum verstehende und mißtrauische Aufnahme dieser Neuheiten. Angenehm auch der Verzicht auf dramaturgische Effekte und Extreme in der Handlung. Da sind die kleinen Farbeffekte bei der Diskussion um die Farbe Grün und bei den blauen Flachsblüten eine Mini-Highlight.
    Ich kann den Film nur empfehlen.

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