LA BOHÈME

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„Die Oper ist tot, es lebe die Oper“!

Inhalt

LA BOHÈME

Der abgewandelte Spruch König Ludwigs bekommt mit dem Kino-Opern-Film LA BOHÈME neues Leben eingehaucht und ist somit der schlagende Beweis: Das nichts in der Unterhaltungsbranche unmöglich scheint.

Regisseur und Produzent Robert Dornhelm (u.a. COLD FEED) konnte keine Geringere als Anna Netrebko für den Sanges-Part bzw. die Verfilmung von Puccinis wohl romantischster Oper begeistern und das wiederum – begeistert mich!

Anna Netrebko

Anna Netrebko ist auf allen großen Bühnen der Welt present. Sie tritt in den berühmtesten Opernhäusern auf. Die Karten sind stets ausverkauft und heiß begehrt…

Ob in der Metropolitan Opera New York, der Wiener Staatsoper oder im Londoner Royal Opera House – Anna Netrebko gilt als Popstar der Opernszene und wird als solcher gefeiert. Ihr eigentliches Fernseh-bzw. Filmdebüt hatte sie indes bereits 2006 im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft. Zusammen mit Plácido Domingo und Rolando Villazón gab sie ein Konzert, welches durch die TV Übertragung bisher als das weltweit am meisten gesehene Klassik-Event-Konzert gilt.

Bei derartiger Klasse sind die Preise für ihre Auftritte entsprechend kostenintensiv. Aber um Anna Netrebko ganz entspannt und preiswerter genießen zu können, gibt es nun eine Alternative: Der DVD-Opernfilm LA BOHÈME.

LA BOHÈME, Filmkritik

Um es auf den Punkt zu bringen – das ist nicht nur ein bekanntermaßen gehöriger Klassiker, sondern ein Augenschmaus obendrein…

Denn unzweifelhaft für die erfolgreiche Verfilmung Giacomo Puccinis Oper LA BOHÈME, die nicht nur reine Opernfans ansprechen dürfte, ist das Mitwirken der großartigen Sopranistin Anna Netrebko. Sie verzaubert den Zuhörer und Zuschauer durch ihre klangvolle, überragende Stimme und bietet „nebenher“ natürlich etwas für’s Auge. Und dafür wird Kino gemacht!

Die Geschichte vom bettelarmen Schriftstellers Rodolfo und der schönen aber todkranken Frau, wurde ihr im Nachhinein interpretatorisch sozusagen auf den Leib geschrieben. Dass dabei die Diva-Qualitäten des Opernstars eine eher hausbackene Inszenierung überstrahlt, der Film seine Bühnenherkunft nicht leugnen kann, muss den Regisseur Robert Dornhelm nicht grämen – weshalb auch.

Die Oper gilt gemeinhin als die höchste Kunstform, weil sie insbesondere Schauspiel, Musik, Malerei und Tanz verbindet, aber diese Einschätzung stammt aus einer Zeit, in der es die bewegten Bilder noch nicht gab. Deshalb: Es wird immer schwierig bleiben die beiden Genre unter einen Hut, sprich auf die Leinwand zu bringen.

Für das Kino der musikalisch großen Gefühle kann die Verfilmung der Oper LA BOHÈME deshalb nur ein Zugewinn sein. Die Musik mit Aufnahmen unter dem Dirigat von Bertrand de Billy geht ans Herz und rührt beinah zu Tränen. Selbst 114 Minuten in italienischer Sprache und mit deutschem Untertitel, bzw. die etwas biedere, filmische Umsetzung, können dem Kino-Opern-Highlight nichts anhaben.

Kleinen Wermutstropfen: Produziert wurde im Playbackformat. Das heißt, dass die Stimmen, obwohl alle Darsteller erkennbar singen, vom Band kommen.

Alle Originalaufnahme stammt aus einer Aufzeichnung der konzertanten Aufführung von LA BOHÈME in der Münchener Philharmonie am Gasteig. Zudem wurden der Musik -leider ziemlich unprofessionell- im Nachhinein seltsame Knarr- und Quietschgeräusche untergemischt. Sie sollen wohl ein flackerndes Feuer, Schritte auf Dielenbrettern oder das Stöhnen einer Chaiselongue zu Gehör bringen. Dies stört jedoch und trübt den puren Musikgenuss…

LA BOHÈME, Filminhalt

In Paris, Mitte des 18. Jahrhunderts, leben vier Künstlerfreunde in einer armseligen Mansarde…

Der Dichter Rodolfo (Rolando Villazón), der Maler Marcello (George von Bergen), der Musiker Schaunard (Adrian Eröd) und der abgeklärte, etwas brummige Philosoph Colline (Vitalij Kowaljow). Alle sind typische Bohemiens. Sie haben keinen Pfennig Geld, sind jedoch voller Lebenshunger.

Den Weihnachtsabend verbringen drei von ihnen im Stammcafe Momus und nur Rodolfo bleibt zurück, um noch ein wenig zu lesen…

Da klopft plötzlich die bildschöne, sehr kranke Nachbarin Mimi (Anna Netrebko) an die Tür, um Licht für ihre erloschene Kerze zu erbitten….


Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: NFP (Warner Bros.)

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