PHANTOMSCHMERZ

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Vom Mantafahrer zum Superstar!?

Inhalt

PHANTOMSCHMERZ

Als durchaus bekennender Til Schweiger-Fan konnte ich mir natürlich den Film PHANTOMSCHMERZ nicht entgehen lassen.

Die Regie führte Matthias Emcke (WO IST FRED) und Til Schweiger (u.a. ZWEIOHRKÜKEN, THE LEGEND OF WILLIAM TELL, KEINOHRHASEN 3) zeichnete als Co-Produzent verantwortlich und tritt als Protagonist auf.

PHANTOMSCHMERZ im Kino

Das Sport-Drama PHANTOMSCHMERZ basiert auf einer wahren Begebenheit und erzählt die Geschichte von Marc Sommer, einem begeisterten Radsportler und Lebenskünstler. In gewisser Weise ein Lebenskünstler ist der Schauspieler, Regisseur und Produzent Til Schweiger auch…

Wie oft wurde ihm schon im Voraus das absolute Scheitern seiner Projekte prognostiziert, aber immer wieder steigt er wie das Phantom aus der Filmrolle.

So zeigt Schweiger mit dem Drama PHANTOMSCHMERZ erneut und im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen, dass man in Deutschland Kino für die Masse(n) machen kann, ohne im finanziellen Fiasko zu enden. Seine Orientierung an amerikanischen Seh- und Erzählmustern mag dabei nicht immer cineastisch hochwertig sein, effektiv und unterhaltsam ist es alle mal.

PHANTOMSCHMERZ, Filmkritik

Til Schweiger wäre nicht Til Schweiger, wenn er nicht einfach cool und lässig herüber käme und dabei auch immer einen frotzligen Spruch auf den Lippen hätte. Hinzu kommt, dass Mann bzw. Frau ihn ziemlich oft im Film mit augenscheinlich ansehenswertem, freien Oberkörper zu sehen bekommt und das lässt seine Filmrolle -als Macho- mit seiner Persönlichkeit  trefflich verschmelzen.

Dass sich Schweiger vorzugsweise mit 20 Jahre jüngeren Filmpartnerinnen umgibt, nicht wie zu Beginn seiner Karriere mit gleichaltrigen Kolleginnen (z.B. in der BEWEGTE MANN mit Katja Riemann), erscheint hingegen und allmählich ein biss’l auffällig bzw. fast schon etwas pathologisch. Aber nun ja…

Unstrittig hat Til Schweiger eine besondere Gabe, Geschichten sehr anschaulich zu erzählen und unbestritten ist Matthias Emcke mit PHANTOMSCHMERZ ein zumindest mittelprächtiges, deutsches Drama gelungen. Es zeichnet sich im Besonderen und im darstellerischen Sinne durch den Protagonisten Stipe Erceg, in der Rolle des Alexander und etwas mehr optisch gewichtet, durch die junge Schauspielerin Jana Pallaske, als Nika, aus.

Schon bei diesen Parts bekommt der Zuschauer, trotz der im Grunde ernsten Geschichte, durchaus auch die Gelegenheit etwas zu schmunzeln. Gleichfalls und etwas mehr darf dann über Marcs (Til Schweiger) albern-und zottelig wirkende Langhaarfrisur gelacht werden, deren Hauptzweck wohl darin bestand, so zu tun, als sei ihr Träger kein Schönling!

Dass Schweigers Tochter Luna anscheinend nun in fast jedem Film von und mit ihm präsent ist, nervt hingegen allmählich – denn der Zuschauer bekommt mit diesem Hintergrundwissen einen besonderen und eher realen Vater-Tochter-Blickwinkel für die Handlung. Und so drängt sich auch immer öfter die Frage auf, ob Papa nicht nur ein gewisses Karrierekalkül für seine Tochter vorantreibt!? Rein objektiv gesehen ist Luna zwar nett anzuschauen, aber inhaltlich oder gar schaupielerisch kommt wenig Tiefgründiges

Unverkennbar tritt somit und aus meiner Sicht ein gewisser Narzissmus deutlich ans Tageslicht. Dieser äußert sich besonders darin, das, selbst wenn Schweiger nicht Regie führt, er in seinen Produktion sich ausschließlich mit engen Vertrauten umgibt – wie seinem Produktionskollegen Matthias Emcke oder Töchterchen Luna. Dadurch bleibt natürlich stets alles beim „Alten“, aber gleichzeitig entstehen wenig Chancen auf eine Weiterentwicklung…und dies wiederum ist eigentlich sehr schade!

Charakteristisch für Schweigers Filme ist zudem der stets dominante Soundtrack. Dieser ist in PHANTOMSCHMERZ, wie auch in den vergangenen Produktionen, über jeden musikalisch-passenden Zweifel erhaben. Nicht nur dafür, scheint Til Schweiger jedenfalls ein gutes Händchen zu haben.

Und last but not least, falls es irgendwann nicht mehr im Filmgeschäft so laufen sollte wie er möchte: Schweiger könnte erfolgreich in die Hörbuchbranche wechseln. Das Zeug zum genialen Geschichtenerzähler – incl. einer charismatischen Stimme – hat er ohne Zweifel ebenso.

PHANTOMSCHMERZ, Filminhalt

Marc (Til Schweiger) ist passionierter Rennradfahrer, Frauenheld und Geschichtenerzähler und lebt mehr oder weniger in den Tag hinein, statt jemals den alten Traum vom Schreiben zu verwirklichen.

Er hält sich lieber mit Nebenjobs über Wasser und weigert sich standhaft Verantwortung zu übernehmen. Selbst seine 11-jährige Tochter Sarah (Luna Schweiger) ist davon nicht ausgenommen.

Als er bei einem Verkehrsunfall sein linkes Bein verliert, lässt sich der unerschütterliche Optimist trotzdem nicht unterkriegen – wären da nicht diese entsetzlichen Phantomschmerzen…

Seine Liebe zu Nika zwingt ihn schließlich, sich zwar schmerzlich aber endlich mit dem Leben und der Vergangenheit, insbesondere im Zusammenhang mit seinem Vater, auseinanderzusetzen…


Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: Warner Bros.

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