In Köln, Brüssel sowie im indischen Punjab drehte die Regisseurin Nanouk Leopold ihr Drama BROWNIAN MOVEMENT.
Inhalt
BROWNIAN MOVEMENT
Darin ist, mit gewohnter, formaler Strenge inszeniert, Sandra Hüller als introvertierte Medizinerin zu sehen, die in ihrem Part ein regelrechtes Doppelleben führt.
Nanouk Leopold hat dabei den Film in drei Teile untergliedert, wobei mit dem Wechsel zwischen zwei Teilen auch jeweils ein Zeitsprung einhergeht. Zum Beispiel: Wenn Charlotte am Ende des ersten Abschnitts erfährt, dass einer ihrer Bettgefährten für ihren Mann arbeitet, sehen wir den Auslöser ihres Dilemmas und danach gleich die Folgen.
Produziert wurde der Film BROWNIAN MOVEMENT als europäische Koproduktion der Kölner COIN Film mit der niederländischen Circe Films und der belgischen Serendipity Films in Zusammenarbeit mit dem ZDF und 3sat.
Nanouk Leopold
Nanouk Leopold, am 25. Juli 1968 in Rotterdam geboren, studierte an der Niederländischen Film- und Fernsehakademie und an der Akademie für Visual Arts in Rotterdam. Zu ihren bisherigen und herausragenden Filmen zählen u.a. GUERNSEY und WOLFSBERGEN.
Alle samt sind moderne Gesellschafts- oder Ehedramen und sind das bevorzugte Genre der Filmemacherin aus dem Nachbarland.
Bereits mit dem 2005 etwas sperrig inszenierten Film GUERNSEY stellte Leopold den Zuschauer vor einige mentale Herausforderungen. Die darin gezeigten traumatischen Erlebnisse der Hauptprotagonistin Anna (Maria Kraakman), die in die ambivalente Rolle einer Voyeurin schlüpfte, indem sie ihrem Ehemann während des Seitensprunges tatenlos zuschaute, sensibilisierten den Betrachter für einen starken Film ohne vordergründige Effekthascherei.
Und wie schon GUERNSEY oder das Drama WOLFSBERGEN aus dem Jahr 2007, ist auch BROWNIAN MOVEMENT ein Film, der von Menschen handelt, welche die Fähigkeit verloren haben, zu lieben und geliebt zu werden…
BROWNIAN MOVEMENT, Besetzung
In dem Beziehungsdrama spielt die 1978 in Suhl geborene Sandra Hüller, u.a. REQUIEM und ANONYMA – EINE FRAU IN BERLIN, wie gesagt, die Hauptrolle. An ihrer Seite sind Dragan Bakema (SIMON IM WIDERSTAND) und Sabine Timoteo (DAS VATERSPIEL) zu sehen.
BROWNIAN MOVEMENT, Filmkritik
BROWNIAN MOVEMENT spielt besonders im zweiten Teil gezielt mit der Erwartungshaltung des Publikums, die Handlungen der Protagonistin erklären zu wollen.
Die Gespräche zwischen Charlotte und ihrer Psychiaterin provozieren geradezu eine Antwort auf all die aufgeworfenen Fragen. Doch die Regisseurin lässt den Zuschauer bis zum Ende im Unklaren. So verläuft ein zunächst durchaus interessanter Ansatz über die Nicht-Darstellbarkeit einer menschlichen Psyche in beliebig wirkender Vieldeutigkeit.
An das Ende des Films stellt die Filmemacherin Nanouk Leopold eine sanfte, hoffnungsvolle Utopie – eine Haltung des „Hinnehmens“ bzw. ein Plädoyer für Akteptanz in den Vordergrund und so kommt es, dass der Film nichts wertet, kaum etwas zu erklären vermag und demzufolge auch nichts zerreden kann…
Kurzum: Es ist ein Stück Fatalismus im Namen der Liebe bzw. ein Film der lustvoll von den seltsamen, unergründlichen und auch destruktiven Kräften des Eros erzählt.
BROWNIAN MOVEMENT, Filminhalt
Nachdem Charlotte (Sandra Hüller) aus beruflichen Gründen nach Brüssel gezogen ist und in einem Krankenhaus zu arbeiten beginnt, nutzt sie dort und fernab ihrer Familie die Gegebenheit, unter ihren Patienten gezielt Männer für experimentelle Sexualpraktiken auszuwählen.
In einer eigens dafür angemieteten Wohnung geht sie ihren bisher verdrängten Neigungen und Wünsche nach…
Als das pikante Geheimnis schließlich an die Öffentlichkeit kommt, verliert sie ihren Job und ihre Ehe mit Max (Dragan Bakema) steht vor dem Scheitern.
Trotz Frustration, Enttäuschung, weiterhin fehlender Erklärungen und der Geburt von Zwillingen, versucht das Paar in Indien einen Neuanfang. Aber Charlotte „trauert“ immer öfter ihrer verlorenen, sexuellen Freiheit nach…
Studio / Verleih / Bild-Textnachweis: FilmLichter, Steffen Georgi BROWNIAN MOVEMENT,
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