NUR EIN SOMMER

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Auf der Alm da gibt’s a‘ Sünd‘, einmal ist keinmal, manche Dinge verlieren nach dem ersten Mal ihren Zauber und Platz ist in der kleinsten, zugigen Hütte im Berner Oberland…

Inhalt

NUR EIN SOMMER

Anna Loos und 40 Rindviecher als Statisten, versuchen diese Thesen in einer Komödie über die Liebe im ostdeutschen Plattenbau und in den Schweizer Alpen zu ergründen.

NUR EIN SOMMER im Kino

Ja, dös is der Gipfel! Und wer hat’s erfunden? Nein, nicht die Schweizer sondern die Regisseurin und Drehbuchautorin Tamara Staudt (SWETLANA).

Ihre deutsch-schweizerische Kinoproduktion NUR EIN SOMMER ist durchaus als „moderner“ Heimatfilm zu bezeichnen. Darin wird aber nicht nur die zweifellos schöne, heile Berg-Welt gezeigt, sondern der Focus der Kamera richtet sich auch auf die sozialen Spannungen, die aus der frustrierenden Arbeitslosigkeit resultieren. Somit wird in großen Bildern (Kamera: Michael Hammon) reizvoll Liebe und Landschaft gezeigt sowie charmant von Menschen erzählt, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

NUR EIN SOMMER, Filmkritik

Die Regisseurin Tamara Staudt hat selbst zwei Sommer auf einer Alm gelebt und gearbeitet. Dieses Fach-Wissen kommt ihrem Film augenscheinlich zu gute.

Auch vom Kitsch, der gern Heimatfilmen nachgesagt wird, ist NUR EIN SOMMER ein großes Stück entfernt und damit sehr realitätsnah.

Staudt lässt ohne romantisierenden Blick, Eva’s Berliner Schnauze auf den sturen, manchmal rabiaten, Schweizer Senner Daniel treffen. Beiden Protagonisten, Anna Loos (DAS WUNDER VON BERLIN) und Stefan Gubser (DER GROSSE KATER, TV-TATORT), nimmt man deshalb die Illusion ohne weiteres ab, dass sie die Almarbeit, den Umgang mit dem lieben Vieh, von der Pike auf gelernt haben.

Die romantisch-tierische Komödie war der Publikumsfavorit des „Festivals des Deutschen Films“ 2008 und auch ich kann den Film trotz kleinerer Schwächen weiterempfehlen.

NUR EIN SOMMER, Filminhalt

Eva (Anna Loos) aus Eberswalde hat keinen Job und schon mehrere Umschulungen hinter sich.

Als dann das einzige Angebot des Berliner Bundesamt für Arbeit kommt, klingt dies für die 36-jährige Mutter gleichermaßen verrückt wie spannend: Eva könnte für drei Monate als Melkerin auf einer Berner Alm dem Senner Daniel (Stefan Gubsner) zur Hand gehen…

Sie hat schon viele Tätigkeiten nach der Wende gemacht, fühlt sich voller Tatendrang und weil Eva schon zu DDR-Zeiten in einer LPG dieses diffizile Handwerk ausübte, ist sie bestens dafür qualifiziert. Flugs macht sie sich auf den Weg in das Land des Alpenglühens. Indess ihr Freund Marco (Steve Windolf) ist wenig begeistert von der Hornvieh-Idee. Doch Eva`s Wille ist stärker. Ohne Moos ist eben nix los.

So bleibt Marco schließlich tobend und zeternd in Deutschland zurück, während Eva -im wahrsten Sinn des Wortes- den beruflichen Aufstieg probt…

Auf dem Gipfel angekommen, steht der Senner Daniel seiner neuen Aushilfe eher skeptisch gegenüber. Eine Blondine aus der Stadt…ob das gut geht? Jedoch bei der Herstellung von exquisitem Alphartkäse kommen sich die tatkräftige und attraktive Eva und der ruppige Daniel aus den Bergen schnell näher. Und nicht nur Bergbauern wissen gute Handarbeit zu schätzen…!

Doch 40 Milchkühe, einsame Nächte in einer kühlen und zugigen Kammer, Kerzenlicht und absolute Sparsamkeit, klingt eher nach einem Survival-Abenteuer auf PRO 7 als wirklich nach einer „Hartz IV-Alternative“ oder gar Romantik.

Beim Einsatz am -internationalen Melkkarussell- ist auch Mehmet (Oliver Zgorelec) von der Nachbar-Alm involviert. Er hegt offensichtlich Sympathien für die fesche Eva. Schon lange ist der mazedonische Schwarzarbeiter Mehmet auf Brautschau. Denn Frauen, so hoch über dem Meeresspiegel, sind äußerst rar und er würde doch so gerne eine Deutsche heiraten.

Das bleibt Freund Marco nicht verborgen.

Als ihn schließlich die Eifersucht packt und der Berg ruft, macht er sich „überraschend“ aus Eberswalde auf den Weg in die Schweiz. Die Aussicht ist hier -wie nicht anders zu erwarten- grandios. Mit der Einsicht hingegen schaut`s ganz anders aus. Weder Eva noch Marco sind bereit dafür etwas zu tun. Schlimmer noch: Der „Ochs“ bleibt stur und streitsüchtig und so stapft er in Persona wutschnaubend über die saftigen Wiesen bis…


Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: Filmlichter, p3000net

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