LEERGUT

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Manchmal kommt es anders und erst recht als man(n) denkt!

Inhalt

LEERGUT

Ursprünglich wollte ich in den Film DAS BESTE KOMMT ZUM SCHLUSS mit Jack Nicholson gehen, aber alle Plätze im Kino waren besetzt und so wurde kurzentschlossen umdisponiert.

Tja, und selten habe ich mich dann so köstlich amüsiert bzw. konnte die Geschehnisse auf der Leinwand derart innerlich nachvollziehen wie in LEERGUT (Originaltitel: VRATNÈ LAHVE), ein Film des tschechischen Regisseurs Jan Sveràks.

LEERGUT im Kino

Über eine Million Zuschauern, bei gerade mal 10 Millionen Einwohnern, machten die Komödie LEERGUT im Heimatland Tschechien zum Kinohit des Jahres 2007.

Obwohl es sich wie gesagt im Ansatz um eher einen leichten Film handelt, ist LEERGUT dank seines ambivalenten Helden dennoch ein genial reifer Film, der trotz hohem Unterhaltungswert auch durchaus bis dorthin zu gehen vermag – wo es mental weh tun kann.

Genauer: Jan Sverák`s Werk über das „alt“ werden spielt abseits aller manchmal zu lustig dargestellten Alte-Leute-Klischees und der tschechische Regisseur schließt mit LEERGUT seine Lebensalter-Trilogie, die er 1991 mit dem ersten Teil VOLKSSCHULE begann und 1997 durch den für einen Oskar nominierten bzw. prämierte Film KOLJA fortsetzte.

LEERGUT, Filmkritik

Gespickt mit beißender Ironie und Seitenhieben auf das Leben und die Liebe und zum absoluten Vergnügen für die Zuschauer, versucht Josefs Ehefrau, immer wieder ihrem geliebten Mann den Kopf „gerade zu rücken“! Selbstverständlich und wie sich jeder denken kann nur mit mäßigem Erfolg bzw. unter ständigem Protest des Gatten…“!

Wie mir scheint wusste der Vater des Regisseurs, Jan Sveràks, die tschechische Schauspiellegende Zdenek Sverak, der das Drehbuch verfasste und auch in der Hauptrolle zu sehen ist, offensichtlich ganz genau was er da fabrizierte, denn LEERGUT wirkt sehr ehrlich und nie aufgesetzt.

Fazit: Die Tschechen können eben nicht nur gute Knödel machen und leckeres Piwo brauen, sondern auch geniale Filme auf die Leinwand zaubern. Die Komödie LEERGUT gehört jedenfalls zu meinen ganz persönlichen Highlights!

LEERGUT, Filminhalt

Josef (Zdenek Sverák) ist ein in die Jahre gekommener Mann und sein Job als Lehrer stresst ihn eigentlich nur noch. Bei besonders aufmüpfigen Bemerkungen seiner Schüler neigt er deshalb gern dazu, einfach einen nassen Schwamm über dem Kopf des Übeltäters auszudrücken. (…find` ich klasse! ;)

Als Konsequenz aus den wiederholten Vorkommnissen und weil es Josef auf Dauer doch zu bunt wird, zieht er die Notbremse und kündigt…

Allerdings nur zu hause, bei seiner hochintelligenten und umtriebigen Frau Eliska (Daniela Kolarova) herumzusitzen, das kommt für den rüstigen Frührentner natürlich auch nicht in Frage. Der alte Schwerenöter hat immer noch einige Träume.

Seine immer wieder kehrenden, sexuellen Phantasien machen ihm zudem die Leichtigkeit des Seins nicht gerade einfach. Nach einem kurzen Intermezzo als Fahrradkurier fängt er schließlich in einem Supermarkt in der Leergutannahme an. Das unterfordert ihn geistig zwar gewaltig, aber so hat er genug Zeit und Muße, die jungen, oft attraktiven Kundinnen in seine „verdorbenen“ Phantasien gleich mit einzubauen.

Und so kommt es wie es kommen muß, bald fühlt er sich in diesem Refugium altmodischer Gemütlichkeit, was ein bisschen nach DDR-Mentalität „schnuppert“, ausgesprochen wohl. Besser noch, aber zum totalen Verdruss seiner Ehefrau: Josef wird in der Leergutannahme eine Art Institution und Ansprechpartner für die kleinen und großen Anliegen der Kundschaft…


Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: Kool Film

LEERGUT , 9.2 out of 10 based on 5 ratings

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