MICHAEL

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Das Filmfestival „Max Ophüls Preis“ zu Gast bei den 62. Internationalen Filmfestspielen Berlin!

Inhalt

MICHAEL

Der Gewinner des 33. Filmfestivals „Max Ophüls Preis“ 2012 ist der Film MICHAEL. Der Hauptdarsteller Michael Fuith wurde mit dem „Max Ophüls Preis“ als Bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet.

Das Drama beschreibt die letzten fünf Monate unfreiwilligen Zusammenlebens des 10-jährigen Wolfgang mit dem 35-jährigen pädophilen Michael. Die Regie führte der 1971 in Wien geborene Schauspieler (DIE RÄUBER), Casting-Direktor (u.a POLL, DAS WEISSE BAND) und Autor Markus Schleinzer

MICHAEL in Cannes

Markus Schleinzers Film-Debüt als Autor und Regisseur wurde 2011 auf den Filmfestspielen von Cannes uraufgeführt, war als einziger österreichischer Film im Wettbewerb vertreten und sorgte für gemischte Reaktionen bei Jury und Publikum.

Vor allem das Schleinzer mit dem Täter im Mittelpunkt eine Identifikationsfigur oder gar einen Helden geschaffen habe, wurde im vorgeworfen, greift aber aus meiner Sicht definitiv zu kurz. Es ist ein beinahe wissenschaftlicher, sezierender Blick, den der Regisseur auf Michaels Welt bietet und dem am Ende eine eindrucksvolle, formale Konsequenz folgt.

So war es nur verdient, das der Film, der mit seriösen Bilder versucht erneut auf ein Thema hinzuweisen, welches in den vergangenen Jahren von Dutroux über Maddie bis hin zu KAMPUSCH ohnehin präsent in unseren Köpfen ist, neben dem „Max Ophüls Preis“auch lobende Erwähnungen beim Filmfest München sowie in Teplice erhielt.

MICHAEL, Filmkritik

Gerade weil Markus Schleinzer weder moralisiert noch psychologisiert und auch keine offensichtliche Erklärung anbietet oder eine mitleiderregende Kindheit mit Rückblenden instrumentalisiert, bleibt dieser Film bis zuletzt so… unbehaglich.

Und wenn das finale Bild zum denkbar klügsten Moment abblendet, lassen sich die folgende Fassungslosigkeit und das sprachlose Entsetzen problemlos weiterdenken – denn zu oft hat man die üblichen Reaktionen schon gehört: Er war so nett, so unscheinbar und normal.

Aber eben auch fremd…und wer kann schon -außer im Kino- hinter die Fassade blicken. [ ]

MICHAEL, Bilder

MICHAEL, Filminhalt

Langsam fährt das Auto die Auffahrt in die Garage hinauf.

Der alleinstehende Michael (Michael Fuith) steigt aus und bringt seine Einkäufe in das Haus. Das Muster der braunen Tapeten ist schon lange nicht mehr modern, auch das Mobiliar ist in die Jahre gekommen. Es scheint, als sei die Zeit hier stehen geblieben. Michael bereitet das Abendessen vor…

Während der Leberkäse in der Pfanne brutzelt, läuft im Hintergrund der Fernseher.

Der Tisch wird für zwei eingedeckt und Michael holt den zehnjährigen Wolfgang (David Rauchenberger) zum Essen. Schweigend nehmen die beiden ihr Mahl ein. Danach darf der Junge noch ein wenig fernsehen. Um neun muss er ins Bett. Er geht in sein Zimmer. Schwer fällt die Tür hinter ihm zu. Das Querriegel-Schloss ratscht zweimal…

Wolfgang ist nicht der Sohn von Michael. Und er ist auch nicht freiwillig bei ihm. Doch Michael lebt weiterhin seinen Alltag…


Studio / Verleih / Bild- Textnachweis: FUGU film, KK / Geyrhalter Film, [Carsten Happe, mehrfilm]

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