Im Januar 2013 lief Margarethe von Trottas (ICH BIN DIE ANDERE) Drama HANNAH ARENDT auch in die deutschen Kinos an.
Inhalt
HANNAH ARENDT
Margarethe von Trotta über ihren Film HANNAH ARENDT: „Das erste Drehbuch entstand bereits 2004. Bis es zur endgültigen Finanzierung kam, dauerte es aber noch Jahre.
Wir haben das Buch seither mehrfach umgeschrieben, verschlankt, das Essenzielle herausgearbeitet und versucht, kein Lehrbuch daraus zu machen, sondern etwas Lebendiges. Etwas, worin die einzelnen Personen, die zu diesem Zeitpunkt in Hannahs Leben eine Rolle gespielt haben, nicht als Staffage, sondern als wirkliche Partner innerhalb ihres Lebens beschrieben werden…“
HANNAH ARENDT, Besetzung
Die Hauptrolle in dem packenden Werk, welches das Leben der deutsch-jüdischen Philosophin Hannah Arendt in ihrer sogenannten „Eichmann-Zeit“ beleuchtet, ist mit der mehrfach in Cannes ausgezeichneten Schauspielerin und Sängerin Barbara Sukowa (u.a. ROSA LUXEMBURG, DIE ENTDECKUNG DER CURRYWURST) besetzt.
In weiteren Rollen sind als Hannah Arendts zweiter Mann Heinrich Blücher (Axel Milberg, u.a. SPEER UND ER, OFFROAD), ihre Sekretärin, Freundin und spätere Nachlassverwalterin Lotte Köhler (Julia Jentsch, u.a. SOPHIE SCHOLL, EFFI BRIEST), sowie ihr ehemaliger Kommilitone Hans Jonas (Ulrich Noethen, z.B. DER UNTERGANG, SAMS IM GLÜCK) zu sehen.
HANNAH ARENDT, Filmkritik
Allein diese geniale Zusammenarbeit ließ Großes erwarten und diese Hoffnung wurde letztendlich auch nicht enttäuscht.
Somit kann ich den Film sowohl von der Machart als auch von der Schauspielleistung der Protagonisten und nicht zu letzt vor dem Hintergrund des interessanten, zeitgeschichtlichen Geschehens her, uneingeschränkt weiterempfehlen.
HANNAH ARENDT, Filminhalt
Das Biopic HANNAH ARENDT spielt in der Zeit zwischen 1960 und 1964. Nachdem Adolf Eichmann, eine der Schlüsselfiguren des vom NS-Regime verantworteten Holocaust, in Argentinien von Agenten des Mossad aufgespürt und gekidnappt wird, reist Hannah Arendt 1961 zu dessen Prozess nach Jerusalem. Sie wird für das US-Magazin „The New Yorker“ den Prozess publizistisch begleiten.
In späterer Folge entsteht dann ihr nicht unumstrittenes Buch „Eichmann in Jerusalem“ (erschienen 2006 im PIPER-Verlag), in dem Hannah Arendt sich nicht nur mit dem Bericht über den Prozess und den daran Beteiligten begnügt, sondern darin die Gelegenheit nutzt, eine ausführlichere Darstellung der deutschen Vernichtungspolitik zu schildern.
Während des Gerichtsprozesses, bei dem die eigentliche und noch zusätzlich erschreckende Durchschnittlichkeit des Adolf Eichmann entlarvt wird, formuliert Hannah Arendt (1906 – 1975), die selbst nur knapp den nationalsozialistischen Todeslagern entkam, jene viel diskutierte und sicherlich zwiespältige in die Geschichte eingegangene These von der „Banalität des Bösen“.
Diese sorgte im Nachhinein lange Zeit in der jüdischen Welt für Empörung, weil viele die Darstellung Adolf Eichmanns als reinen Bürokraten und Schreibtischtäter als eine Verharmlosung des Holocaust brandmarkten.
Studio / Verleih / Bild- und Textnachweis: NFP (Filmwelt), Goethe-Institut e. V., Internet-Redaktion, kino.de HANNAH ARENDT,
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