Das Action-Abenteuer THE GREY – UNTER WÖLFEN (Originaltitel THE GREY) ist eine Mischung aus „Gut-Mensch und Bös-Wolf“ oder Filmen wie THE WAY BACK und CAST AWAY.
Inhalt
THE GREY
Nur gemeinsam kann nach einem Flugzeugabsturz eine Gruppe von Männer in der unbarmherzigen Kälte von Alsaka überleben. Denn jeder Fehltritt, jede Schwäche eines Einzelnen, wird in der Wildnis allen das Leben kosten. Trotz einer eher zwiespältigen Meinung zur abgefilmten Thematik, ist THE GREY – UNTER WÖLFEN auch für mich eine unbestritten packende Geschichte.
THE GREY – UNTER WÖLFEN
Regisseur Joe Carnahan (DAS A-TEAM, SMOKIN ACES) und Ridley sowie Tony Scott (ROBIN HOOD, PROMETHEUS), diesmal nicht im Regiestuhl sondern in persona des Produzenten, konnten sich für THE GREY wirklich keinen atemberaubenderen Schauplatz aussuchen, als das zu großen Teilen unwirtliche und eisige Alaska.
UNTER WÖLFEN
In einem Wettlauf gegen die Zeit liefern sich Mann und Wolf ein gnadenloses Duell um Leben und Tod. Und genau hier setzen meine Anfangs erwähnten Bedenken ein.
Ich fürchte, dass THE GREY erneut eine kontroverse Diskussion und besonders in Deutschland hervorrufen könnte: Schätzungsweise 40 Wölfe haben nach Studien des WWF inzwischen hierzulande ein neues Zuhause gefunden. Vor allem in der sächsischen Lausitz, aber auch in Brandenburg, Bayern, Niedersachsen und Hessen gibt es sie wieder.
Während die WWF-Mitglieder das begrüßen und Wildtierökologen sich freuen, sind die Landwirte über getötete Schafe erbost und die Spaziergänger mancherorts sogar verängstigt…und erste Stimmen mehren sich, den Wolf erneut aus dem ökologischen Kreislauf zu entfernen – abzuschießen!
Die Bedenken und erst recht diese Forderungen sind jedoch völlig aus der Luft gegriffen oder ein Produkt von zu vielem reißerischen Panik-mach-Film-Konsum. Nur Schafe müssen tatsächlich Angst vor dem großen Wolf haben. Spaziergänger hingegen brauchen sich beim umherstreifenden Wolf nicht fürchten.
Obwohl Wölfe natürlich keine Vegetarier sind, zählt trotzdem das Menschlein nicht zu ihren Delikatessen, denn wir Zweibeiner fallen nicht in das Beuteschema der Vierbeiner. Mehr noch: Die Tiere haben über Generationen gelernt das Menschen sich ihnen gegenüber feindlich verhalten. Über Jahrhunderte wurden sie weltweit systematisch ausgerottet. Das prägte sich sogar genetisch ein. Jeder Wolf, der sich nicht in die Enge getrieben fühlt, wird beim Anblick des Menschen flüchtet – es war / ist über Gererationen hinweg, die einzige Chance zu überleben. Sich „friedlich“ gegenüber den Zweibeinern zu verhalten, gehört somit zu ihrem evolutionären Gedächtnis.
Aber ich denke, diese Erkenntnisse sind bei den Hollywoodproduzenten noch nicht angekommen und wir sollen uns vielmehr weiterhin vor Wölfen fürchten, sie als grausame Bestien einstufen. Das verkauft sich einfach besser! Somit bleibt die Frage bestehen, wer in der Natur das wirkliche Raub-Tier ist und deshalb mag ich auch jene Art der thematischen Umsetzung nicht, weil speziell das „Image“ der Spezies Wolf in THE GREY wieder leiden könnte…
THE GREY, Bilder
THE GREY, Filminhalt
John Ottway (Liam Neeson) ist in Alaska bei einem Ölunternehmen angestellt, um dort die Bohrarbeiter vor wilden Tieren zu schützen. Er und ein Trupp Männer befinden sich auf dem Rückflug in die Heimat, als ihr Flugzeug in einen heftigen Sturm gerät und in der Wildnis abstürzt.
Eisige Kälte empfängt die Männer in einer scheinbar unendlichen Schnee-Hölle. Die acht Überlebenden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, versuchen sich in Richtung Süden durchzuschlagen – doch Hunger und Kälte sind nicht die größte Gefahr: Die Absturzstelle liegt inmitten eines Jagdreviers von Wölfen. Das Rudel hat die Männer bereits entdeckt und nimmt die unerbittliche Verfolgung auf…
Liam Neeson
Mit Talent und Charisma zum Erfolg
Eigentlich wollte der gebürtige Ire Boxchampion werden. Doch der Traum platzte wegen eines Nasenbeinbruchs. Und so begann Liam Neeson nach der Schule Theater, Mathe, Physik und Informatik zu studieren, um Lehrer zu werden. Doch er brach das Studium ab, hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und landete schließlich beim Theater. Nach kleineren Theaterrollen bot sich mit dem Kinofilm EXCALIBUR (1981) die Chance, von der Bühne auf die Leinwand zu wechseln.
In den Folgejahren war Neeson immer wieder als Darsteller neben erfolgreichen Hollywood-Stars zu sehen, wie z.B. in DIE BOUNTY (1984) an der Seite von Mel Gibson. 1993 gelang dem charismatischen Schauspieler schließlich selbst der internationale Durchbruch: Seine meisterhafte Darstellung des Oskar Schindler in Spielbergs SCHINDLERS LISTE wurde auch prompt mit einer Oscar-Nominierung gewürdigt.
Harte Action und große Gefühle
Liam Neeson kämpfte sich zwar auch mit diversen Actionfilmen wie 96 HOURS (2008) oder Das A-TEAM (2010) weiter nach oben auf der Karriereleiter – und das wortwörtlich, denn der mittlerweile 59jährige dreht seine Stunts gern selbst. Doch es sind nicht zuletzt die anspruchsvollen Charakter-Rollen, die ihm besonders liegen. Er brillierte bereits in Literaturverfilmungen wie LES MISERABLES (1998), schlüpfte in historische Rollen wie die des Sexualforschers KINSEY – DIE WAHRHEIT ÜBER SEX, 2004 und bewies schauspielerisches Feingefühl in Filmen wie NELL (1994) oder CHLOE (2009).
Und immer wieder zieht er als tragischer Held, der gegen Verlust und Trauer kämpft, die Zuschauer in seinen Bann. Mal als frischer Witwer in dem Episodenfilm TATSÄCHLICH LIEBE (2003), mal als verzweifelter Ehemann, dem in 72 STUNDEN (2010) nahezu jedes Mittel recht ist, um seine wegen Mordes verurteilte Frau aus dem Gefängnis zu retten.
Ein Kämpfer – im Leben wie im Film
Doch auch privat hat der Schauspieler schon einige harte Schicksalsschläge aushalten müssen: Nach 15 gemeinsamen Ehejahren starb seine Frau Natasha Richardson, Mutter seiner zwei Söhne, an den Folgen eines Skiunfalls. Um der Trauer zu entfliehen stürzte sich Neeson in die Arbeit. Schon zehn Monate später stand er in Berlin vor der Kamera für den Action-Thriller UNKNOW IDENTITY (2011). Darin spielt er den Wissenschaftler Dr. Harris, der nach einem Unfall sein Gedächtnis verliert und daraufhin an der Seite von Diane Kruger durch die Spreemetropole irrt. Ein Kampf um die eigene Identität, die er vielleicht gerade wegen seiner persönlichen Erfahrungen besonders glaubhaft verkörpern konnte.
Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: Universum Film, Michael Spalek THE GREY ,
Wölfe zählen zu meinen Liebligstieren, auch wenn sie in dem Film als blurünstige Bestien dargestellt werden, was in wirklichkeit ja nicht stimmt, muß man realistisch sein. Mein Gott das ist nur ein Film und hat mit der realen Welt wenig zu tun. Also ich werd ihn mir anschauen und die Wölfe bestimmt nicht verteufeln.
Der Film handelt von menschlichen Ängsten: Versagen, Hoffnungs- und Sinnlosigkeit. Die Darsteller finden sich in einer für zivilisationsverwöhnte Menschen unwirtlichen Gegend ein, die „Chance“ zur Reflektion gibt.
Wie der einzelne nolens volens zu seiner Raison kommt ist dabei egal. Die Wölfe spiegeln eine der wenigen Gefahren dar und spielen vielleicht mit unseren Ängsten. Doch der Mensch steht im Mittelpunkt. Manche Leute können einfach keine Filme LESEN.
72 Stunden war meiner Meinung nach mit russell crowe und nicht mit liam neeson.
Wo Du recht hast, hast Du Recht ;)! 72 STUNDEN ist mit Crow, aber 96 HOURS ist mit Neeson! ;))
Beste Grüße an einen aufmerksamen Leser
Die Redaktion
Als ich den Film gestern im TV sah, war ich erschüttert über die Darstellung der Wölfe. Dazu wurde dann auch noch ein Kommentar des Regisseurs gebracht, in dem er sagte es sei schwer gewesen mit den (teilweise) echten Wölfen beim Dreh zu arbeiten, da diese so Menschenscheu waren.
Da frage ich mich: muss man einen solchen Film drehen und ganz bewusst ein so falsches Bild dieser Tiere zeichnen, wo man sogar den lebenden Gegenbeweis vor Augen hat? Ich bin mir sicher, das auch heute noch viele Menschen zu wenig über Wölfe wissen um die Darstellung in diesem Film sofort als Falsch zu erkennen.
So werden vollkommen unbegründete Ängste gegenüber diesen wundervollen Tieren geschürt. Leider geht kaum eine Kritik, die ich im Web fand auf diese Thematik ein.
Daher: Daumen hoch für diese hier.