CHE: GUERRILLA

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Viva la Revoluciòn! Und diesmal von Kuba nach Bolivien…

Inhalt

CHE: GUERRILLA

Während CHE: REVOLUCIÒN den Kampf gegen das kubanische Politikum und den Aufstieg Castros und Guevaras ausleuchtet, zeigt CHE: GUERRILLA Ches Kampf im Dschungel Boliviens.

Der Film endet mit Ernesto Guevara de la Sernas Erschießung im Oktober 1967 – die ihn zum bekanntesten Revolutionär Lateinamerikas und zur unsterblichen, politischen Ikone macht.

CHE im Kino

Ein Stück Lebensgeschichte Ches wurde schon einmal und unter der Regie von Walter Salles verfilmt. DIE REISE DES JUNGEN CHE (Originaltitel: DIARIOS DE MOTOCICLETA), aus dem Jahr 2004, schildert den neunmonatigen Trip der Studenten Ernesto Guevara (Gael García Bernal) und Alberto Granado (Rodrigo de la Serna), die 1952 halb Südamerika bereisen.

Zuerst auf einem alten Norton-500 Motorrad und als dieses seinen Geist aufgibt, zu Fuß, per Amazonas-Dampfer bzw. auf den Ladeflächen unzähliger klappriger Lastwagen. Während dieser Reise wird aus den unbesorgten Jünglingen, die sorglos in den Tag hineinleben und mit fantasievollen Abenteuergeschichten lokale Dorfschönheiten bezirzen, bald nachdenkliche Männer, welche am eigenen Leib die wahren Tragödien Lateinamerikas erfahren…

CHE, noch ein bisschen Hintergrundwissen

Nachdem Diktator Fulgencio Batista geflohen ist, besetzt Fidel Castro mit seiner Armee am 8. Januar 1959 die kubanische Hauptstadt Havanna und führte damit die Revolution zum Sieg. Anschließend wird das Land mit Gewalt reformiert und die neue kubanische Regierung nähert sich politisch immer mehr der UdSSR an.

Daraufhin versuchen die USA 1961 erfolglos in der s.g.n. „Schweinebucht“ einzufallen. Dieses wiederum gipfelt 1962 in der “Kubanischen Raketenkrise”, welche die Welt fast an den Abgrund eines Atomkrieges führt…

Jedoch auch innenpolitisch steht es in Kuba inzwischen nicht zum Besten und Che gerät, was die Zukunft des Landes betrifft, immer öfter in Konflikte mit Fidel Castro . Zunehmend zieht er sich deshalb aus der kubanischen Politik zurück und schließlich trennen sich nach unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten endgültig die Wege der beiden Kampfgefährten.

So verliert die Revolution ein wichtiges Kind. Während Fidel Castro in Havanna bleibt, sich zum Staatsoberhaupt ernennt, zieht es Che nach Bolivien um dort den Kampf in Form einer weiteren Revolution voranzubringen…

CHE: GUERRILLA, Filmkritik

Von den spannenden Ereignissen rund um Kubas Hauptstadt, bekommt der Zuschauer im Film kaum etwas zu sehen.

Obwohl Regisseur Steven aus dem ursprünglichen 265-minütigen Kino-Monsterfilm sitzfleischschonend für das Nicht-Festival-Publikum einen Teil herausgenommen hat, verliert sich CHE: GUERRILLA (Originaltitel CHE: Part Two – Guerrilla) oft im bolivianischen Regenwald. Hier wird die Revolution als redselige Pfadfinderübung weitergeführt, die dann intensiver auch auf Ches Asthmaprobleme eingeht.

So wird zwischen all dem Herumschleichen in den Wäldern, ab und zu auf irgendwen geschossen, um jedoch gleich wieder ins Philosophieren zu kommen worauf unweigerlich die nächste Asthma-Pirsch folgt…

Für CHE: GUERRILLA hat Steven Soderbergh zudem bzw. im Gegensatz zum ersten Teil- das klassische, amerikanische Breitwand-Format gewählt. Der Zuschauer wird außerdem auf weiten Strecken des Films mit ungewohntem, spanischen Originalton (Deutsch untertitelt) beschallt. Weierhin ist die Dokumentation weitaus dichter und düsterer gestaltet als der erste Teil – wenn man von den etwas langatmigen „Waldspaziergängen“ mal absieht!

Demzufolge wirkt auch CHE: GUERRILLA in seinem Aufbau etwas konventioneller und Che rückt gleichzeitig viel stärker in den Mittelpunkt des Geschehens. Immer wieder werden Szenen gezeigt, die ihn als einen Mann am Ende seiner Kräfte und Möglichkeiten darstellen. Trotz allem macht er weiter, denn es gibt für Ernesto „Che“ Guevara nur einen Weg und der führt nach vorn – seinem immer unvermeidlicher werdenden Schicksal entgegen…

CHE: GUERRILLA, Filminhalt

Nach dem erfolgreichen Umsturz in Kuba verschwindet Che (Benicio Del Toro) scheinbar spurlos. In einem Brief an Fidel Castro (Demian Bichir) erklärt er, dass seine Freiheitsmission in Kuba geglückt und somit beendet sei.

Ernesto Che legt seine kubanische Staatsbürgerschaft ab und konzentriert sich fortan darauf, den Menschen in anderen Diktaturstaaten zu helfen. So reist er unerkannt am 3. November 1965 in Bolivien ein, wo er die Revolution weiterführen will. Auch hier finden seine Ideen und Visionen schnell Anhänger – wie z.B. bei der ostdeutschen Tanja (Franka Potente, u.a. LOLA RENNT) oder bei dem Schriftsteller Regis Debray (Marc-André Grondin).

Mit Unterstützung dieser und anderer, ausländischer Sympathisanten nimmt er mit einer kleinen, bewaffneten Einheit den Kampf gegen Präsident Barrientos (Joaquim de Almeida, u.a. DESPERADO) und seine Truppen auf. Doch in der breiten Bevölkerung ist der Rückhalt für die revolutionären Gedanken und Taten gering und es scheitert schließlich am tiefen Misstrauen der bolivianischen Landbevölkerung.

Selbst auf die Hilfe der Kommunistischen Partei unter Mario Monje (Lou Diamond Phillips, u.a.: HOLLYWOOD COPS) kann Che nicht zählen…

Anders als Kubas Diktator Fulgencio Batista versteht es Präsident Barrientos, die Militärs und seine Berater von der CIA sowie die Arbeiter und Bauern mit einer Mischung aus Propaganda und Gewalt unter Kontrolle zu halten. Während die Moral der Truppe immer weiter sinkt, geraten die Guerrillas in einen Hinterhalt…!


Studio / Verleih Bild-und Textnachweis: Senator Film / Wild Bunch (Central)

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