DIE WILDE ZEIT

VN:F [1.9.22_1171]
Ihre Filmwertung:
Rating: 9.0/10 (5 votes cast)

Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2012 wurde der 1955 in Paris geborene Regisseur und langjährige Redakteur der Zeitschrift „Les Cahiers du cinéma“ Olivier Assayas für DIE WILDE ZEIT mit dem Preis für das Beste Drehbuch ausgezeichnet.

Und wie bereits in seinem gefeierten Film CARLOS – DER SCHAKAL bleibt Assayas auch in dem Drama DIE WILDE ZEIT (Originaltitel: Après mai) den ereignisreichen 1970er Jahren treu.

Inhalt

DIE WILDE ZEIT

Die wahre Geschichte beinhaltet starke starke autobiografische Züge des Filmemachers. Mit der somit sehr persönlichen Sichtweise zeigt Assayas sehnsuchtsvolle, leidenschaftliche und träumerisch-stimmungsvolle Bilder und blickt auf eine Zeit zurück, in der vieles möglich schien: Alles konnte sich veränderte, Träume konnten in Erfüllung gehen und andere sich als reine Illusionen erweisen.

DIE WILDE ZEIT, Besetzung

In den Hauptrollen des noch sehr jungen Cast sind der 1993 in Marseille geborene und seit sieben Jahren selbst Kurzfime produzierende Clément Métayer zu sehen. Weiterhin spielen mit: Die französische Protagonistin Lola Créton, die unter der Regie von Valérie Mréjen und Bertrand Schefer in IRIS BLOOM (2011) zu sehen war  und die aus Brooklyn, USA stammende India Salvor Menuez. Letztere ist unter anderem Mitbegründerin der New Yorker Künstlergruppe „Luck You Collective“.

Olivier Assayas

Der Filmemacher begann seine Laufbahn als Filmkritiker und setzte sich zwischen 1980 und 1985 insbesondere mit dem asiatischen Kino auseinandersetzte.

Parallel zu seiner Tätigkeit als Journalist begann er Anfang der 1980er Jahre erste Kurzfilme zu drehen, darunter RECTANGLE – DEUX À TOKYO. 1985 und 1986 arbeitete er für die Filme RENDEZ-VOUS und SCHAUPLATZ DES VERBRECHENS als Drehbuchautor mit Regisseur André Téchiné zusammen, 1986 drehte er mit LEBENSWUT seinen ersten eigenen, von der Kritik hoch gelobten Spielfilm.

Olivier Assayas: „Ich habe oft den Eindruck, dass sich meine Filme mir von ganz alleine aufdrängen. Ganz besonders DIE WILDE ZEIT.

Lange hatte ich den Drang eine Verlängerung -keine Fortsetzung- von L’EAU FROIDE (1994) zu wagen. Dieser Film war mein zweites Werk und ermöglichte mir die Art zu überdenken, wie ich bis dahin Filme machte. Und das hat mich überrascht. Denn erst jetzt, im Nachhinein, habe ich verstanden, dass mir L’EAU FROIDE eine Tür öffnete – die Tür zum autobiografischen Film…

2005 schrieb ich ein kleines Buch: „Une adolescence dans l’après-mai“ („Jugend in der Zeit nach dem Mai“). Es ist ein Brief an Alice Becker-Ho, die Witwe von Guy Debord, die auch Schriftstellerin ist. Dieser Brief findet seinen Widerhall in DIE WILDE ZEIT, in der Form, dass die gleiche Person über die gleiche Zeit in ihrem Leben schreibt.

DIE WILDE ZEIT, Bilder

DIE WILDE ZEIT, Filminhalt

Der Film beginnt mit der Demonstration in Paris am 9. Februar 1971, die einen starken Einfluss auf die folgenden Jahre hat.

Die der maoistischen kommunistischen Bewegung verhaftete Organisation „Le Secours Rouge“ ruft zu einer Demonstration gegen die Inhaftierung einiger proletarischer Linken auf, die politische Anerkennung fordern. Inzwischen haben die Linken aber ihre politische Anerkennung bereits durch einen Hungerstreik erwirkt.

Das Polizeipräsidium verbietet die Demonstration. Doch die Linken halten daran fest, legen es auf die Konfrontation mit dem Gesetz an. Die staatlichen Behörden entscheiden, mit Hilfe der neu gegründeten „Brigades Spéciales d’Intervention“ („Sondereinheiten für Interventionsmaßnahmen“) Gewalt anzuwenden, um die Demonstration niederzuschlagen…

Gilles (Clément Métayer), ein junger Student, lässt sich von der politisch aufgeladenen und kreativen Aufbruchstimmung seiner Zeit mitreißen und engagiert sich mit seinen Freunden für eine neue Gesellschaftsordnung.

Dabei lernt er Christine (Lola Créton) kennen, die für die gleiche Sache kämpft wie er, und verliebt sich in sie. Neben der Liebe entdeckt er die Welt der Kunst und sein Interesse für Malerei und Film. Selbst sehr talentiert erkennt Gilles, dass die Zeit gekommen ist, seinem Leben eine Richtung zu geben – und sucht, hin und her gerissen zwischen der Liebe zu Christine, seinen Freunden, seinen politischen Überzeugungen und seinen ganz persönlichen Träumen seinen eigenen Weg.

Es sind bewegte Zeiten, und er muss klare Entscheidungen treffen, um den richtigen Platz im Leben zu finden…


Studio / Verleih / Bild – und Textnachweis: NFP

DIE WILDE ZEIT, 9.0 out of 10 based on 5 ratings

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*