INCEPTION

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Innovativ und spannend sind die Filme (u.a. BATMAN BEGINS, THE DARK KNIGH) des 1970 in London geborenen britisch-amerikanischen Regisseurs, Drehbuchautors und Produzenten Christopher Nolan schon immer. Und so konnten wir wohl zu recht auf einen Megablockbuster hoffen.

Inhalt

INCEPTION

In den USA spielte INCEPTION über 100 Millionen Dollar ein und sicherte sich bereits am Premierenwochenende den ersten Platz der US-Kinocharts. Obwohl zum Inhalt von INCEPTION bis zum Kinostart relativ wenig an die Öffentlichkeit gelangte und selbst die Protagonisten, allen voran Leonardo DiCaprio (u.a. TITANIC, DJANGO UNCHAINED), mit der Komplexität des Drehbuchs ihre Schwierigkeiten hatten, klang die grobe Marschrichtung für die Zuschauer anscheinend so interessant, das dem Film auch in Deutschland ein traumhafter Erfolg an den Kinokassen vergönnt war.

Somit dürfte sich INCEPTION inzwischen nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ zu einem Klassiker des Genres gemausert haben und einem genialen Werk wie zum Beispiel MEMENTO (2000) in Nichts mehr nachstehen.

INCEPTION, Soundtrack

Unbedingt ein Achtungszeichen verdient auch der Soundtrack des Films! Der kommt von meinem Lieblings-Hollywood-Komponisten Hans Zimmer, der bereits für Nolan`s THE DARK KNIGH die Musik schrieb.

Und wie schon bei GLADIATOR nahm der Komponist darin deutliche Anleihen an Gustav Holsts „Planeten“ und Wagners „Götterdämmerung“. So genanntes „kreatives Kopieren“ gab es also schon immer – und das nicht nur in der Musikgeschichte. Das gibt Hans Zimmer in Interviews freimütig zu und deklariert es gar als eine durchaus bewußte Methode…

INCEPTION, Filmkritik

Wie schon bei den Meistern dieser Magie, den Filmen MEMENTO und PRESTIGE (2006), ist es wohl tatsächlich besser, dass der Zuschauer im Vorfeld nicht allzu tief in die Traum-und Vorstellungswelt von Christopher Nolan eintaucht und statt dessen lieber unvoreingenommen den Film anschaut. Denn die Unterhaltung ist damit noch beeindruckender und das Gedächtnistraining sowieso garantiert!

So werden neben hammerharten Actionsequenzen, die sich an den Cyber-Punk-Klassiker MATRIX orientieren, auch tiefenpsychologische Fragen aufgeworfen, die bereits während der Vorstellung und noch lange danach das Hirn in trab halten. Oder mit anderen Worten: INCEPTION ist ein 200 Millionen Dollar-Projekt, welches neben „krach und booom“ auch eine intellektuelle Ebene beinhaltet. Geht doch!

Deshalb erhielt INCEPTION vom New York Post Journalisten Lou Lumenick wohl ein besonderes Lob und der den Film sogar für besser als MATRIX ODER BLADE RUNNER hält. Nolan hat seiner Meinung nach die Unterscheidung zwischen Realität und Fiktion vollkommen aufgehoben.

Für Elizabeth Weitzman von der New York Daily ist es einer der bewusstseinserweiterndsten Filme aller Zeiten und man fragt sich spätestens beim Abspann, was zur Hölle da eigentlich gerade passiert ist.

Und meine Meinung zu INCEPTION: Es ist eine tolle Mischung aus THE SIXTH SENSE und diversen JAMES BOND-Action-Krachern. Was mich allerdings störte, war die zu viele und manchmal sogar vordergründig sinnlose Ballerei, welche zum Ende hin eigentlich nur noch nervt.

INCEPTION deshalb als „Besten Film des Jahres“ zu würdigen, wäre meiner Ansicht nach deshalb zu viel der Ehre. Dass es hingegen und ähnlich wie MATRIX ein Film mit Kultcharakter ist – ist allerdings bzw. wie gesagt unbestritten…

INCEPTION, Filminhalt

Apropos ein Traum-Film: INCEPTION entführt den Zuschauer mit Tricktechnik vom Feinsten in die Träume, in das Unterbewusstsein des Menschen: An jenen verborgenen Ort, wo so zu sagen dessen letzte Geheimnisse wohnen.

Hier ist Platz für Persönliches und Intimes, aber hier sind ebenso jene Dinge archiviert, die weniger prickelnd für Außenstehende erscheinen mögen – jedoch nicht minder sensibel gehütet werden müssen. Wo Licht ist, gibt es auch Schatten und genau jene Geheimnisse hatten schon immer auch eine fast magische Anziehungskraft.

INCEPTION macht dies nun „real“. Denn endlich und durch einen großen, technologischen Durchbruch ist es möglich, in Träume, in die Tiefen der Seele zu blicken oder sogar direkten Einfluss darauf zu nehmen. Mit dieser Technologie ist es kein Problem, die Gedankenwelt der Leute zu manipulieren und damit stößt speziell die Industriespionage in eine ganz neue Dimension vor.

Dom Cobb (Leonardo DiCaprio) ist dabei ein Meisterdieb, der Genialste auf seinem Spezialgebiet: Er stiehlt während die Menschen schlafen, wenn der Verstand am ergiebigsten ist, wertvolle Informationen aus den Tiefen des Unterbewusstseins. Dieses Leben, welches ihm im Laufe der Zeit eine Menge Geld eingebracht hat, bringt allerdings nicht nur Vorteile mit sich.  Cobb wird auf der ganzen Welt gesucht, ist zur Zielscheibe der Konkurrenz geworden und hat alles verloren, was er geliebt hat.

Eines Tages bietet sich ihm eine große Chance: Er könnte sein altes Leben zurück gewinnen, aber nur, wenn er das bisher Unmöglich schafft: Statt eine Idee zu klauen, sie zu verpflanzen…


Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: Warner Bros.

INCEPTION, 7.0 out of 10 based on 7 ratings

4 Kommentare zu INCEPTION

  1. Danke, Jens!!! Ich habe nach dem gestrigen Filmkonsum gerade eine verständnislose Ewigkeit mit der Suche nach einer etwas kritischeren Filmkritik verbracht, die sich nicht nur in Superlativen nach dem Motto „einfach genial“ ergeht. Eine sehr intelligente und verheißungsvolle Story, die aber an der Umsetzung meiner Meinung nach scheitert. Zu ausufernde, konventionelle Action-Ballerszenen und zum Ende hin echte Längen versalzen einem den Filmgenuss. Der Streifen will zu viele Genres vereinen. Er hätte sich stattdessen reduzieren sollen, um zu wirken und zu überzeugen. Und um Raum zu lassen für eine tiefergehende Darstellung der Charaktere und ihrer Gedankenwelten. Diese sind schließlich das Fundametale der gesamten Filmidee.

  2. Gestern lief er im TV und ich kam dazu ihn mir anzuschauen. Dieses hier ist die erste Kritik, die der Realität nahe kommt. Ich schließe mich der Meinung von Eve an. Da wurde zuviel Potential verschenkt…

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  1. Ronny L
  2. eycooley.de

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