IN GUTEN HÄNDEN

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Die Geschichte des bekanntesten erotischsten Spielzeugs, dem elektromechanischen Vibrator, auf der großen Kinoleinwand.

Inhalt

IN GUTEN HÄNDEN

Die 1970 in Chicago, Illinois geborene amerikanische Regisseurin Tanya Wexler (BALL IN THE HOUSE) nutzt mit ihrem dritten Film IN GUTEN HÄNDEN (Originaltitel HYSTERIA) die ungewöhnliche Erfindungsgeschichte des Vibrators für eine herzerfrischende, freche und von britischem Humor geprägte Komödie.

IN GUTEN HÄNDEN ist somit nicht nur eine faszinierende Geschichtslektion, sondern funktioniert auch als amüsante Romanze zwischen zwei eigensinnigen Menschen – die ihrer Zeit weit voraus waren.

IN GUTEN HÄNDEN, Besetzung

In den Hauptrollen sind die Oscar- und Golden Globe-nominierte Ausnahmeschauspielerin Maggie Gyllenhaal (CRAZY HEART, THE DARK KNIGHT) und ihr Emmy-nominierter britischer Kollege Hugh Dancy (SHOPAHOLIC – DIE SCHNÄPCHENJÄGERIN) zu sehen.

Zum erstklassigen Ensemble des Films gehören zudem Jonathan Pryce (FLUCH DER KARIBIK), Rupert Everett (DIE HOCHZEIT MEINES BESTEN FREUNDES) sowie Felicity Jones (POWER GIRL, CHÉRI – EINE KOMÖDIE DER EITELKEITEN).

IN GUTEN HÄNDEN

Zum Beginn des Zeitalters der großen Erfindungen machte sich der Arzt George Taylor 1869 in den USA Gedanken darüber, ein Heilmittel für die frauenspezifische Sexualnot (Hysterie) zu finden.

Sie galt als sicheres Zeichen für die Krankheit Frigidität. Das Ergebnis: Die männliche Geburtsstunde des Vibrators – denn man(n) ging davon aus, dass sich der mit Hilfe des Vibrators ausgelöste Orgasmus positiv auf die damals bei den Frauen häufig diagnostizierte Hysterie auswirkt.

Die vage Hypothese: Von der Gebärmutter ausgehend, werden die Frauen zu einem seltsamen, „hysterischen“ Verhalten gezwungen, dass durch den Einsatz des Vibrators abgemildert werden kann. Dies wiederum war nur möglich, weil das Wissen über den klitoralen, weiblichen Orgasmus fast gänzlich fehlte, zumal „Die Herren der Schöpfung“  erst durch ihre eigene, verbreitete und herrschende Sexualmoral ideale Voraussetzungen für das Leiden der Frauen geschaffen hatten…

Eine Geschichte voller Missverständnisse

Der Vibrator der Neuzeit resultiert demzufolge aus einer interessanten Entstehungsgeschichte: Was heute ganz selbstverständlich das Liebesleben beider Geschlechter im wahrsten Sinne des Wortes elektrisieren – kann, wurde zunächst als rein medizinisches Heilmittel konzipiert.

Ungeachtet dessen bestand die Behandlung zur Reduktion des weiblichen Sexualverhaltens, zum damaligen Zeitpunkt, in erster Linie in der Empfehlung, unverheiratete Hysterikerinnen unter „die Haube“ zu bringen. Wenn das aus unterschiedlichen Gründen nicht geschehen konnte, wurden die Frauen von Ärzten oder Hebammen mit Vaginalmassagen behandelt, um sie von den hysterischen Anfälle „zu heilen“.

Diese Prozedur führte natürlich zu keinem wirklich befriedigenden Ergebnis und war für Arzt und Patient gleichermaßen eine sehr zeitraubende wie eher unangenehme Behandlung. Die Erfindung des elektromechanischen Vibrators stellte resultierend eine logische Folgerung dar.

Hingegen die reine Masturbation, mit dem „kleinen Freund“, war bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein absolutes Tabuthema und schon gar nicht gesellschaftsfähig. Als einzige, akzeptierte Form von Sexualität blieb bis dahin die der heterosexuellen Reproduktion dienende Penetration.

IN GUTEN HÄNDEN, Filminhalt

Um 1880 befindet sich die viktorianische Prüderie auf dem Höhepunkt, während gleichzeitig die Elektrizität ihren Siegeszug beginnt. In London ist derweil der leidenschaftliche junge Arzt Mortimer Granville (Hugh Dancy, u.a. ELIZABETH I) auf der Suche nach einem neuen Job und stößt dabei auf Dr. Robert Dalrymple (Jonathan Pryce). Als Hysterie- und vermeintlicher Frauen-Experte hat er es mit einer stetig steigenden Zahl von Patientinnen zu tun. Zur Heilung legen Dalrymple und sein junger Kollege an ziemlich intimen Stellen Hand an – und haben damit durchschlagenden Erfolg.

Als er in beiden Händen von Krämpfen geplagt wird, findet Mortimers medizinische Laufbahn genau wie seine Verlobung mit der jüngeren Tochter seines Chefs (Felicity Jones als Emily), ein im wahrsten Sinne des Wortes unbefriedigendes Ende. Um eine schnelle Lösung zu finden, tut er sich mit seinem alten Freund und Wissenschaftler Edmund St. John-Smythe (Rupert Everett) zusammen.

Die Elektrizität hat ihre ganz eigene Faszination und beflügelt Mortimer schließlich zur Erfindung des Vibrators. Somit erweist er nicht nur seinen hysterischen Patientinnen, sondern auch der sexuellen Befreiung der Frau im Allgemeinen einen großen Dienst. Und es dauert nicht lange, bis auch zwischen ihm und Emilys fortschrittlicher Schwester Charlotte (Maggie Gyllenhaal) die Funken sprühen…


Studio / Verleih / Bild-und Textnachweis: Senator Film, wikipedia

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